Euroregion Elbe/Labe

Konferenz über Vertriebene, (Heimweh-)Touristen und ‚Neusiedler‘ vom 9. bis 11. Juni in Teplice

Zu einer Konferenz über Vertriebene in der DDR, deren "Heimwehtourismus" in die alte Heimat in der Tschechoslowakei und ihre Begegnungen mit dortigen "Neusiedlern" laden wir gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft vom 9. bis 11. Juni nach Teplice ein.

29.04.2024

Die Flüchtlinge und Vertriebenen aus der Tschechoslowakei, die sich in der sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR niedergelassen hatten, erlebten die – im Vergleich zum Westen – besondere Situation, dass ihre frühere Heimat nun zu den „befreundeten sozialistischen Bruderländern“ zählte und die dort lebenden Menschen als befreundetes Volk galten. Sie konnten so etwas früher, aber auch vor einem anderen politischen Hintergrund als die aus der Bundesrepublik in ihre alte Heimat fahren.

Weitere Hunderttausende DDR-Bürger reisten im Urlaub oder dienstlich in die Tschechoslowakei und begegneten dort den oft erst nach 1945 dahin gekommenen Menschen. Für die Flüchtlinge und Vertriebenen waren solche Reisen immer auch Reisen in die Vergangenheit, in ihre frühere Heimat, zu den Gräbern ihrer Vorfahren, zu den Häusern, in den sie einst lebten und wo nun andere Menschen wohnten. Später war dies auch Menschen aus der Bundesrepublik möglich, die sich darüber jedoch – im Gegensatz zu denen aus der DDR – nach ihrer Rückkehr öffentlich äußern konnten und dies oft auch schriftlich taten, weshalb hierzu bereits viele Erkenntnisse vorliegen. Da das in der DDR nicht möglich war, ist darüber weniger bekannt.

Dieser von Betroffenen oft erwähnte Umstand wurde in der Forschung ebenso wie in der Öffentlichkeit bislang wenig verhandelt. Spärlich untersucht sind in diesem Zusammenhang auch die Begegnungen mit „Neusiedlern“ sowie deren Blick auf die ehemaligen Bewohner. Die Konferenz vom 9. bis 11. Juni 2024 in Teplice widmet sich diesen Geschichten in den zuvor mehrheitlich deutsch besiedelten Gebieten der Tschechoslowakei und wirft einen vergleichenden Blick auf die Situation in der Volksrepublik Polen. Mehr als 35 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhanges wollen wir zudem einen Blick auf bisherige Versöhnungsinitiativen aus Deutschland, Polen und Tschechien werfen und mit Praktikern der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit über die Zukunft der Verständigung sprechen.

Mehr zur Konferenz und Anmeldung

 


 

Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft e. V. und der Euroregion Elbe/Labe.

Das Vorhaben wird gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, dem Kleinprojektefonds in der Euroregion Elbe/Labe (beantragt) und dem Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa (IKGN) e.V. – Nordost-Institut (gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages).

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